PHASE A - Teil 3
Die Preisfindung und Immobilienbewertung: Tipps für Verkäufer
In der Theorie sollten alle Makler und Gutachter bei der gleichen Immobilie auf einen annähernd gleichen Preis kommen. Wie sieht das aber in der Praxis aus? Wenn Sie Ihr Haus, Grundstück oder Ihre Wohnung von drei Maklern bewerten lassen, werden Sie wahrscheinlich drei unterschiedliche Einschätzungen erhalten. Dabei kann der ermittelte Marktwert (auch Verkehrswert genannt) um 10 bis 20 % schwanken. Woran liegt das? Und wie können Sie sicherstellen, dass Sie mit Ihrer Immobilienbewertung einen angemessenen Kaufpreis ermitteln? Antworten auf solche und ähnliche Fragen liefern wir in diesem Abschnitt.
Warum sich Immobilienwerte nicht so einfach schätzen lassen
Wenn Sie einen Makler für die Wertermittlung beauftragen, müssen Sie verschiedene Eigeninteressen in Betracht ziehen.
- Sind Sie vielleicht an einen Makler geraten, der aktuell keine Aufträge hat und Ihnen einen Fantasiepreis anbietet – wohl wissend, dass er das Haus so niemals verkaufen wird?
- Oder handelt es sich um einen unerfahrenen Makler, der mit einem möglichst günstigen Verkaufspreis schnelles Geld machen will?
- Im besten Fall haben Sie einen Makler, der es gut meint und bereits vergleichbare Objekte in ähnlicher Lage verkauft hat.
Wenn Sie Ihr Grundstück bzw. Haus nicht von einem Makler oder Gutachter schätzen lassen (und dadurch Kosten sparen), müssen Sie sich das nötige Fachwissen selbst aneignen. Aber kein Grund zur Sorge: Mit den richtigen Tipps und Tricks gelingt auch privaten Verkäufern eine erfolgreiche Immobilienbewertung!
So berechnen Sie Immobilienwerte korrekt
Bevor Sie mit der Grundstücks-, Wohnungs- oder Hausbewertung starten, denken Sie immer daran: Den einen, wahren Preis gibt es nicht!
Nehmen wir an, sowohl ein Makler als auch ein Gutachter haben Ihr Haus auf 320.000 € geschätzt. Für diesen Preis haben Sie die Immobilie dann auch verkauft. Aber woher wissen Sie, dass der nächste Interessent nicht vielleicht 330.000 € gezahlt hätte? Grundsätzlich hängt die Immobilienbewertung von einer Vielzahl an Faktoren ab. Diese lassen sich in drei Kategorien unterteilen:
1. Lage der Immobilie
- Makrolage (umliegende Region inklusive Infrastruktur und Wirtschaftskraft vor Ort)
- Mikrolage (unmittelbares Wohnumfeld mit Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Arztpraxen, Freizeitangeboten etc.).
2. Zustand der Immobilie
- Baujahr
- letzte Sanierungen
- Modernisierungsgrad
- Energiestandard
3. Ausstattung der Immobilie
- Qualität der Baumaterialien
- Bauweise und -ausführung
- Extras wie Garten, Balkon oder Aufzug
- Sanitär- und Heizungsanlagen
- sonstige Einrichtungsgegenstände (z. B. Whirlpool)
Zusätzlich beeinflusst natürlich auch die Größe des Hauses bzw. die Fläche des Grundstücks den endgültigen Preis. All das (und noch mehr) müssen Sie berücksichtigen, wenn Sie eine Immobilienbewertung angehen. Damit Sie dabei nicht den Überblick verlieren, versorgen wir Sie mit den nötigen Tools.
Wertermittlung für Ihre Immobilie – in 7 Schritten zum Ziel
Mit einem überhöhten Angebotspreis können Sie eine Menge Geld verlieren, wenn Sie dadurch Ihre eigene Immobilie schwer verkäuflich machen. Andererseits haben viele Eigentümer (mit Recht) Sorge, dass ein zu niedriger Preis ebenfalls zu Verlusten führt.
Um bei der Immobilienbewertung die goldene Mitte zu finden, empfehlen wir folgende Vorgehensweise:
- Informieren Sie sich über den Immobilienmarkt in Ihrer Region.
- Suchen Sie eine passende Zielgruppe.
- Überlegen Sie, welche Vor- und Nachteile Ihre Immobilie für diese Zielgruppe bietet.
- Vergleichen Sie Angebote für ähnliche Objekte im näheren Umfeld.
- Bewerten Sie Ihre Immobilie mithilfe der Verfahren, die Sie in unseren Online-Seminaren kennenlernen.
- Erstellen Sie eine zielgruppengenaue Werbemaßnahme für Ihr Immobilienmarketing.
- Halten Sie sich im Verkaufsgespräch an den „roten Faden“, um das beste Ergebnis zu erzielen.
Fazit: Wertgutachten für Haus & Co. selbst ermitteln
Ein erfolgreicher Verkauf steht und fällt mit Ihrer Vorbereitung. Das gilt auch für die Preisverhandlung: Je mehr Daten und Fakten Sie zu Ihrer Immobilie
gesammelt haben, desto besser können Sie argumentieren. Deshalb sollten Sie zuerst so viele detaillierte Angaben wie möglich einholen, bevor Sie ein Angebot erstellen. Bedenken Sie aber auch: Die perfekte Lösung gibt es nie. Stattdessen gilt es, bei der Immobilienbewertung einen Kompromiss zu finden, mit dem alle Beteiligten zufrieden sind.
Sie haben noch mehr Fragen zum Thema Immobilienbewertung?
- Wie funktionieren die Verfahren mit Vergleichswert, Ertragswert, Sachwertoder Verkehrswert?
- Welche Struktur liegt einem Gutachten zugrunde?
- Wie kann ich diese Struktur für die eigene Immobilie nutzen?
- Wann macht es Sinn, einen Gutachter einzuschalten?
- Welche Stellen unterstützen mich sonst bei einer Immobilienbewertung?
- Wie kann man sich Marktkenntnis verschaffen?
- Makler machen es sich in der Bewertung manchmal einfacher und kommen trotzdem zum richtigen Ergebnis. Warum?
- Wie können Makler bei der Preisfindung helfen?
-
Kann ich eine Immobilienwertung auch online und anonym durchführen?
- Wo kann ich Gutachten von Experten kostenlos einsehen?
- Wie kann ich meinen Verkaufsmarkt testen?
Das und mehr beantworten wir in unserem umfangreichen Seminarbereich zu Phase A inklusive:
- 9 Erklärvideos
- Informationen als PDF und Podcast
- weitere Checklisten für den Immobilienverkauf
Mit diesen Hilfsmitteln können Sie Ihre Vorgehensweise von Anfang an richtig strukturieren, bevor Sie mit der Umsetzung starten.
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